Wieder besser sprechen: Am Anfang steht der "Bogensatz".

Das eigene, einigermaßen überzeugende Reden ist nach langer Corona-Pause jetzt wieder „in“. Man trifft sich wieder und versucht, ein akzeptables Rede- oder Gesprächsniveau zu finden. Im KKL ist die rhetorische Technik ohnehin ein Dauerthema, das in diesem Blog zuletzt 2019 und 2020 durchgearbeitet wurde ("Reden halten kann jeder"). Auf Wunsch einiger Leser schließen wir in den nächsten Monaten mit einigen wichtigen Details hieran an. Der erste wichtige Technik-Punkt nicht nur für Nachrichtensprecher ist der deutsche "Bogensatz".

Im einfachen Skizzen-Bild sieht der Bogensatz so aus:

Bogensatz

Die sprachliche Formel dafür lautet am besten: Heben - Senken - Punkt - Pause.

So gewinnt jeder einzelne Satz seine gemeinte Aussage. Der Sprecher kommt nicht in Versuchung, sich in Girlanden zu verheddern, also die Stimme am Satzende hochzuziehen, ohne Pause weiterzureden und so stets einen Unfertigkeitseindruck zu hinterlassen. Nachrichtensprecher und Schauspieler lernen diese grundlegende Seriös-Sprechtechnik von Anfang an. Aber auch im Geschäfts- oder Privatleben hilft diese Technik dabei, sicher und überzeugend aufzutreten. Übrigens dann auch ohne die störenden "Ähs", denn man lernt schnell, dass die Pausen entscheidende Verständigungswirkung haben, in die man nicht hineinstottern sollte.

So eine sinnhafte deutsche Sprache wäre auch schön in der allgegenwärtigen Videowelt, die leider von Stammel-Sätzen ("Krass, ey.") dominiert wird, in denen oft nicht einmal die basale Kongruenz korrekt eingehalten wird ("Das Boot und der Mann fährt los." Wo ist der Numerus Plural nur hin ...?) Aber das ist ein weiteres Thema rund um den öffentlichen Sprachverlust, den wir spätestens seit Corona erleben mussten. Aber Sie müssen den nicht mitmachen. Wenn Sie an einzelnen Stellen unsicher sind, fragen Sie einfach im KKL nach. Wir finden immer eine wirkungsvolle Lösung. Kommunikation ist halt, was ankommt.

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